Der Name und das Schaffen von Matthias Vennemann [*1929 - +2000] sind untrennbar mit dem Havixbecker Friedhof verbunden. Seine Arbeit und Ideen waren es, das aus dem "üblichen münsterländischen Landfriedhof" der "Garten der Lebenden und der Toten" wurde.
Wer seinen Beruf als Berufung sieht, die Menschen um sich herum als MIT-Menschen versteht, sein Leben durch einen tiefen Glauben und einen großen Idealismus prägt, für einen solchen Menschen mag es nichts besonderes sein, was sich im Havixbecker Friedhof zeigt. Matthias Vennemann war ein solcher Mensch und sein Lebenswerk, das für mich seit dem 22.Juni 2000 auch sein Vermächtnis ist, macht etwas sehr deutlich. Wer wie Matthias Vennemann, sein Leben in Glaube, Liebe und Überzeugung lebt, vermag "Berge zu versetzen und aus öden Steppen fruchtbaren Felder zu schaffen".
Viele Menschen, jene die in Havixbeck mit ihm lebten und die, die über die Jahrzehnte nach Havixbeck kamen um den Friedhof zu besuchen, lernten ihn als einen offenen, diskussionsfreudigen, kritischen und liebenswerten Menschen kennen, der nicht nur auf dem Friedhof oder in der Pfarrkiche St. Dionysius sein Leben gelebt hat, sondern im Hier und Jetzt. Für diejenigen, denen der Begriff Friedhofkultur nicht nur eine "Worthülse" ist, hat er in in seiner Arbeit seit 1964, mit dem Havixbecker Friedhof ein Beispiel und Signal gegeben, nicht damit aufzuhören, unsere Kultur und Werte vor den Friedhofstoren zu lassen, sondern den Friedhof, die Auseinandersetzung mit dem Tod in den Alltag, ins Leben zu holen - immer und jederzeit.
Matthias hat, trotz schwerer Krankheit, an seinen Grundsätzen und seiner Überzeugung niemals einen Zweifel gelassen und bis wenige Tage, vor dem Ende seines irdischen Weges, mit aller Freude, allen Kräften, allem Mut und all seinen Ängsten. in seinem "Garten der Toten und der Lebenden" gearbeitet. Dieser Garten endete für Matthias nicht an dem Zaun, der den Ort seines Schaffens begrenzte, sondern setzte sich fort. In die Gemeinde Havixbeck, in Vereine und Verbände in denen er seit Jahrzehnten engagiert mitarbeitete, hat Matthias Vennemann ein hohes Ansehen genossen. Als Mensch und als Fachmann. Sein Lebenswerk, der Havixbecker Friedhof wird weiterleben und mit jedem Tag wird es von dem erzählen was Matthias Lebensmaxime war - Die Verkündigung des Glaubens - in Worten, Werken und Taten. Seine Worte werden unvergessen bleiben, seine Werke noch lange die Freude bereiten, die er zu Lebzeiten bereiten wollte und seine Taten auch in der Zukunft noch Ihre Wirkung zeigen.
Mir, einem jungen Bildhauer, wurde Matthias ein Freund, ein Wegbegleiter und Berater. Ihn auf seinem Lebensweg kennen gelernt zu haben erfüllt mich mit großer Dankbarkeit und sein Tod lässt in mir die Hoffnung wachsen, das auch die "Nicht-Sehenden", sehend werden können.
